Monsieur Ibrahim über die Liebe

Ich habe neulich den wunderbaren Film "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran" gesehen. Der ganze Film ist gespickt mit klugen Weisheiten des Monsieur Ibrahim. Als der pubertäre Momo ihm sein Herz aufgrund einer unerwiderten Liebe ausschüttet, lässt er ihn ein weiteres Mal an seiner reichen Lebenserfahrung teilhaben:

“Deine Liebe zu ihr gehört dir. Die kann dir keiner nehmen. Auch wenn sie sie nicht annimmt, kann sie daran nichts ändern. Ihr entgeht nur etwas, das ist alles. Was du verschenkst, Momo, bleibt immer dein Eigen. Was du behältst, ist für immer verloren!”

Das Gefühl zurückgewiesener und verlorener Liebe ist mit der schlimmste Schmerz, den ich mir vorstellen kann. Und ich finde, dass dieses Zitat etwas Trost spendet. Paradoxerweise ist es etwas creepy, aber tröstlich.

Creepy im Sinne von...stellt euch vor, ihr hättet einen Stalker.
Alleine die Vorstellung ist zum gruseln! Dann sagt der Stalker noch, dass ihr machen könnt was ihr wollt. Verfluchen, Vodoo Puppe zücken, Ninjas beauftragen, Regentänze aufführen, Hintern versohlen, mit der Armbrust auf die Jagd gehen...you get the idea.
Der Stalker sagt jedenfalls, dass die Liebe, die er für euch fühlt, für immer ihm gehört [insert dämonisches Jack Nicholson Lachen]. Wenn das nicht furchterregend ist, weiß ich auch nicht.

Wenn ich nun keinen mit dieser Vorstellung verschreckt habe, möchte ich mich lieber der hoffnungsvollen Seite widmen. Liebt die andere Person nicht zurück, ist es tröstlich zu wissen, dass die Liebe von niemandem genommen werden kann, egal was passiert. Das gibt vielleicht auch ein Stück Kontrolle, wenn man in einer solchen Situation das Gefühl hat, dass einem alles entgleitet.

Die Liebe, die man in sich trägt...die bleibt.